thermomagnetische Effekte

thermomagnetische Effekte
thermomagnetische Effẹkte,
 
Sammelbezeichnung für verschiedene elektrische und thermische Erscheinungen, die an einem in ein magnetisches Feld eingebrachten Leiter oder Halbleiter auftreten, durch den ein Wärmestrom fließt, d. h., der einen Temperaturgradienten aufweist. Man unterscheidet die thermomagnetischen Effekte vornehmlich nach der relativen Orientierung von Temperaturgradient und Magnetfeld. Bei den transversal-transversalen thermomagnetischen Effekten verläuft der Temperaturgradient senkrecht zum Magnetfeld, also z. B. in x-Richtung (∂T / ∂x), wenn das Magnetfeld in z-Richtung weist (Hz), die Effekte werden senkrecht zu diesen beiden Richtungen beobachtet. Zu ihnen gehören: der 1. Ettingshausen-Nernst-Effekt (nach dem österreichischen Physiker Albert Freiherr von Ettingshausen, * 1850, ✝ 1932, und W. H. Nernst), elektrisches Feld in y-Richtung: Ey = Q (∂T / ∂x) Hz; Q wird als Ettingshausen-Nernst-Koeffizient bezeichnet; der 1. Righi-Leduc-Effekt (nach A. Righi und dem französischen Physiker Sylvestre Anatole Leduc, * 1856, ✝ 1937), Temperaturgradient in y -Richtung:
 
S wird als Righi-Leduc-Koeffizient bezeichnet. Bei den transversal-longitudinalen thermomagnetischen Effekten ist die relative Orientierung von Temperaturgradient und Magnetfeld wie zuvor, aber der beobachtete Effekt hat die gleiche Richtung wie der Temperaturgradient. Zu ihnen gehören: der 2. Ettingshausen-Nernst-Effekt, elektrische Potenzialdifferenz (elektrisches Feld) in x-Richtung, die sich als Änderung der Thermokraft auswirkt, sowie der 2. Righi-Leduc-Effekt, Temperaturgradient in x-Richtung, der sich als Änderung der Wärmeleitfähigkeit auswirkt. Bei den longitudinal-longitudinalen thermomagnetischen Effekten verläuft der Temperaturgradient parallel zum Magnetfeld; es werden Änderungen der Thermokraft und der Wärmeleitfähigkeit in Richtung des Magnetfelds beobachtet.

Universal-Lexikon. 2012.

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